Sie sind hier: Würze Süßmittel Sirup  
 SÜßMITTEL
Dicksaft
Honig
Sirup
Zucker
Zuckeraustauschstoffe
Süßstoff
Luo Han Guo
Stevia
 WÜRZE
Alkohol
Blüten
Convenience
Essig
Früchte
Gewürze A-M
Gewürze N-Z
Gewürzmischungen
Kräuter A-M
Kräuter N-Z
Öle
Pasten
Pilze
Salz
Saucen
Schoten
Süßmittel
Wurzeln

APFELKRAUT
 

Apfelkraut (auch: Apfelsirup oder kurz Kraut) ist ein dunkelbrauner, durch das Eindicken von Äpfeln hergestellter Sirup, der vorwiegend als Brotaufstrich verwendet wird. Es gilt insbesondere im Rheinland als regionale Spezialität.

Die Bezeichnung ist auch ein Synonym für das Heilkraut Kamille.

Apfelkraut war bereits bei den Germanen bekannt, die Apfelkraut ohne Zuckerzusatz vor allem aus nicht lagerfähigem Fallobst in breiten, flachen Töpfen mit großer Oberfläche zum Verdunsten gekocht haben, dabei ist ein Gesamtzuckergehalt von über 50% erreichbar, was das Kraut haltbar macht und vor der Erfindung der Industriellen Zuckerherstellung im 18. Jahrhundert als universelles Süßmittel interessant machte. Birnen haben einen höheren Zuckergehalt, und wurden dem Apfelkraut beigemischt, um für die Haltbarkeit einen höheren Zuckeranteil zu erreichen. Vor der Konzentration auf wenige überregionale industrielle Hersteller wurde das Kraut bei lokalen Krautpressen hergestellt. Die Krautpresse trennt das Kraut während der Herstellung von festen Bestandteilen.

Das Lebensmittelgesetz erlaubt eine Zuckerzugabe und fordert, dass 100 g Apfelkraut aus mindestens 270 g Äpfeln und Birnen besteht, dabei aus mindestens 210 g Äpfeln, die durch den höheren Gehalt an Pektin die Gelierung besonders unterstützen. Industriell hergestelltem Apfelkraut wird meist zusätzliches Pektin hinzugefügt. Neben dem Apfelkraut gibt es auch das Birnenkraut, welches überwiegend aus Birnen, das Apfel-Birnenkraut und das Apfel-Rübenkraut, welches Mischungen mit Birnen- bzw. Rübenkraut sind. Eine Variante aus Lüttich/Belgien (Delice de Liège) enthält zusätzlich Datteln, auch eine aus Aprikosen hergestellte Variante ist im Handel erhältlich.

Apfelkraut wird heute vor allem in den Regionen des Apfelanbaus besonders im Rheinland als süßer Brotaufstrich, Back- und Kochzutat für Spezialitäten, besonders für Soßen wie beim Rheinischen Sauerbraten und als Beilage zu Reibekuchen verwendet.

Regionale Namen

* Appelkruck - Kölsch, Eschweiler
* Krückche - Dürscheid, Bergisches Land
* Ärpelkrucksche oder Ärpelpatsche für Apfelkrautfabrik - Eitorf, Siegtal


Holunderblütensirup | Wipfelhonig