Sie sind hier: Würze Süßmittel Sirup  
 SÜßMITTEL
Dicksaft
Honig
Sirup
Zucker
Zuckeraustauschstoffe
Süßstoff
Luo Han Guo
Stevia
 WÜRZE
Alkohol
Blüten
Convenience
Essig
Früchte
Gewürze A-M
Gewürze N-Z
Gewürzmischungen
Kräuter A-M
Kräuter N-Z
Öle
Pasten
Pilze
Salz
Saucen
Schoten
Süßmittel
Wurzeln

AHORNSIRUP
 

Die tiefrot gefärbten Blätter des Zuckerahorns (Acer saccharum) sind das Staatssymbol Canadas. Damit der Saft des Baumes und seiner Verwandten wie des Schwarzen Ahorns (Acer nigrum) auch fließen kann, sind einige Wochen Nachtfrost erforderlich, während die Tagestemperaturen deutlich über Null liegen müssen. Dies ist in Nordamerika zu Beginn und am Ende des Winters der Fall. Zur Gewinnung bohrt man ein acht mm großes Loch in den Stamm und steckt ein Plastikrörchen hinein. Seit 1970 wartet man nicht mehr, bis die Flüssigkeit austritt. Seither sind die Zapfstellen eines Waldstücks über PVC-Schläuche mit einer "Melkmaschine" verbunden, die mit Unterdruck den Saft abpumpt. Da die wässrige Zuckerlösung den Mikroorganismen (v. a. Pseudomonas fluorescens) in der ganzen Anlage ideale Bedingungen zur Vermehrung bietet, kommt in das Röhrchen eine Tablette mit einem keimtötenden Wirkstoff (z.B. Formaldehydabspalter). Er schützt nicht nur den Saft vor Verderb sondern auch den Baum vor Pilzinfektionen. Über das Leitungsnetz gelangt der Saft direkt ins Sugarhouse wo er mit Membrantrennverfahren und anschließendem Verdampfen konzentriert wird. Vor dem Abfüllen wird noch der Sugarsand, d. h. Calciumsalze, abgetrennt. Nach der Ernte wird das Röhrchen wieder entfernt, damit die Wunde verheilen kann.

In Canada sind Farmen mit 50.000 bis 100.000 Zapfstellen normal. Pro Baum können 70 Liter Saft im Jahr gewonnen werden, die etwa zwei Liter Sirup ergeben. Leider gibt es Probleme mit einem Sterben der Ahornwälder, nach deren Ursachen intensiv gesucht wird. Über eine gentechnische Modifikation des Ahorns wird derzeit eine Ertragssteigerung angestrebt. Das fertige Produkt enthält noch allerlei Begleitstoffe, die zur analytischen Erfassung von Verfälschungen genutzt werden, die sich aufgrund des hohen Preises erheblicher Beliebtheit erfreuen.

Schon lange vor der Entdeckung Amerikas gewannen die Indianer des Nordens den Saft des Ahornbaumes. Den Monat, in dem wenn der Baum aus der Winterruhe erwacht, tauften sie Ahornmond. Sie sammelten den Saft in Eimern aus Birkenrinde und dampften ihn bis zur Trockene ein. Es wird berichtet, dass sie sich während der Ahornzuckerkampagne, die etwa einen Monat dauerte, ausschließlich davon ernährten.


Feigensirup | Gerstenmalzsirup