Gummi arabicum (auch Gummiarabikum) wird als Exsudat aus dem Pflanzensaft von Verek-Akazien (Acacia senegal) und Seyal-Akazien (Acacia seyal) gewonnen. Gummi arabicum ist ein natürliches Polysaccharid.
Als Lebensmittelzusatzstoff wird Gummi arabicum Lebensmitteln als Verdickungsmittel, Emulgator und als Stabilisator zugesetzt. Hierbei ist vor allem die Anwendung in Getränke-Emulsionen sowie im Süßwarenbereich und in der Medikamentenherstellung (Gummi-Artikel und Überzug von Dragees) hervorzuheben.
Eine ehemals weit verbreitete Verwendung von Gummi arabicum ist die Gummierung von Papier. Dadurch werden Etiketten, Briefmarken, Briefumschläge, Verpackungen oder Klebebänder beim Anfeuchten verschließbar bzw. "klebbar" gemacht.
Ferner wird es als Zusatzstoff in Tabakwaren verwendet (Gummierung der Blättchen).
Gummi arabicum wird zur Herstellung von Künstlerfarben verwendet: für Aquarell-, Gouache- und Temperafarben. Dabei dient es als Bindemittel für die Farbpigmente. Auch in der Glasmalerei werden die pulvrigen, keramischen Glasschmelzfarben damit malfähig angerieben. Im Orgelbau wird Gummi arabicum in einer Mischung mit Kreide zum Oberflächenschutz und später zum Polieren bei der Herstellung von Metallpfeifen eingesetzt.
Auch bei der klassischen Lithografie fand Gummi arabicum beim Vorbehandeln der Lithosteine Verwendung.
Louis-Alphonse Poitevin entwickelte 1855 ein fotografisches Pigmentverfahren mit Gummi arabicum und Chromaten. Der Gummidruck ist eines der klassischen Edeldruckverfahren, das von 1858 von John Pouncy (1820-1894) verbessert wurde. Es wird auch heute noch von Künstlern und Fotografen angewendet.
Im Alten Ägypten wurde Gummi arabicum zur Einbalsamierung von Toten verwendet.
Eine Lösung von Gummi arabicum nennt man Gummiwasser. Aus Gummiwasser und Ruß wurde schon in der Antike in Ägypten und China Tinte hergestellt.
In vielen südlichen Weinbauländern ist es seit Jahrzehnten gängige Praxis vor der Füllung das oenologische Behandlungsmittel Gummi arabicum zur Unterstützung der Farb-, Kristall- und Schwermetallstabilisierung zuzudosieren. Gleichzeitig wird der Wein dadurch als in der Dichte, in der Fülle und insgesamt im Mundgefühl als verbessert beurteilt.