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MOHN |
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Die ölhaltigen, angenehm und nussig duftenden Samen des Schlafmohns werden als Lebensmittel vor allem für Süßspeisen und Gebäck verwendet. Die bekanntesten Rezepte wie der Mohnkuchen, Mohnpielen oder Germknödel stammen aus dem Raum Böhmen-Schlesien. Von dort gelangten sie nach Österreich, das als klassisches Mohnanbaugebiet gilt. Die österreichische Küche ist daher besonders reich an Mohnrezepten. In der modernen österreichischen Küche findet Mohn auch kreative Verwendung in Speisen und Käse.
Mohnsaat liefert mit einem Fettgehalt von 40 bis 50 Prozent durch Kaltpressung das hochwertige Mohnöl. In Japan wird Mohn auch in Gewürzmischungen verwendet.
Es sind weiße, graue und blaue bis blauschwarze Mohnsaaten erhältlich. Die weißen Sorten stammen zumeist aus Indien, die bei uns gehandelten blauen Sorten stammen zumeist aus der Türkei, aus Tschechien, Ungarn und Australien. Jährlich werden in Deutschland circa 8.000 Tonnen Mohnsaat verarbeitet. Zur Samengewinnung wird ausschließlich Schlafmohn verwendet, denn andere Mohnsorten gelten als wenig ergiebig oder unbekömmlich.
Mit einem Calciumgehalt von 2,475 % ist Mohnsaat eines unserer kalziumreichsten Lebensmittel. Mohn ist außerdem reich an B-Vitaminen. Der Morphingehalt von Mohnsamen ist in der Regel sehr gering (0,005 %) und gesundheitlich unbedenklich, kann aber nach dem Genuss von mohnreichen Speisen zu positiven Befunden bei Drogentests führen. In einer Studie des Bundesinstitutes für Risikobewertung (BfR; vgl.Weblinks) wurde festgestellt, dass zunehmend verunreinigte Mohnsorten (bis zu 0,06 %) gehandelt werden. Der Grund liegt anscheinend in neuen Erntemethoden, bei denen die Mohnkapseln gequetscht werden und somit Milchsaft austritt. Es ist davon auszugehen, dass in Kürze Grenzwerte für Morphin festgelegt werden, die über die Verkehrsfähigkeit entscheiden.
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