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ZITRONEN
 

Die Zitrone, Citrone oder Limone (von arabisch laimun für ‚Zitrone') (Citrus × limon) ist die etwa faustgroße Frucht des gleichnamigen Baumes aus der Gattung der Zitruspflanzen (Citrus). Es handelt sich um eine ganze Gruppe von Sorten, sie ist aus einer Kreuzung zwischen Bitterorange (Citrus × aurantium) und Zitronatzitrone (Citrus medica) entstanden, wahrscheinlich im Norden Indiens. Um das Jahr 1000 sind erste sichere Nachweise sowohl in China als auch im Mittelmeerraum zu finden. Die immergrünen Bäume bringen länglich-ovale Früchte mit gelber oder grün-gelber Schale, sehr saurem Geschmack (Zitronensäure) und hohem Vitamin-C-Anteil hervor.

Seit dem 13. Jahrhundert werden Zitronen in Europa, zunächst in Sizilien und Spanien, seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch in Deutschland kultiviert. Schon aus dem Mittelalter sind Rezepte mit Zitronen überliefert. Zitronensaft löste in der mittelalterlichen Küche den Verjus, einen Saft aus unreifen Trauben, als Säurungsmittel ab. Im Barock waren die Pflanzen wegen ihrer dekorativen Funktion in der Gartenarchitektur, wegen ihres Symbolgehalts (man verstand die Zitronen als die goldenen Äpfel der Hesperiden), aber auch wegen ihres Duftes und Geschmacks sehr beliebt. Im 17. und 18. Jahrhundert entstand eine regelrechte Orangeriekultur

In der bildenden Kunst erscheinen Zitronen seit dem späten 16. Jahrhundert als Bestandteile von Dessert- oder Frühstücksstillleben. Willem Kalf (1619-1693) oder Jan Davidsz. de Heem (1606-1683/84) legen kunstvoll spiralig geschälte Zitronen neben oder in kostbare Pokale und Gläser, vermutlich um den Wein zu aromatisieren. Die geschälten Zitronen wurden dazu direkt in den Wein gelegt. In zahlreichen Rezepten der frühen Neuzeit werden Zitronen oder Zitronensaft gebraucht, so sollen nach einer Vnderweisung/wie man nach Französischer Art ein grosses Panquet anstellen solle aus dem Jahr 1679 zu kross gebratenem Wild und Geflügel „in kleinen Schüsseln auffgesetzt/Pommerantzen/Citronen/Oliven vnd dergleichen" gereicht werden. Der Berliner Botaniker Johann Sigismund Elsholtz erwähnt Zitrusfrüchte, darunter auch Zitronen, 1682 in seinem Diäteticon, einem Koch- und Diätbuch.

Die abgeriebene Schale der Zitrone wird gerne als aromatisierende Zutat in der Küche und beim Backen verwendet, siehe Zitronengelb. Zum Verzehr geeignet ist nur die Schale einer unbehandelten Zitrone; allerdings werden Zitrusfrüchte vor dem Transport meist mit einer wachsartigen Schutzschicht überzogen und die Schale wird mit Konservierungsmitteln wie Biphenyl (E230) oder Thiabendazol (E233) besprüht. Der Verzehr dieser behandelten Schalen ist ungesund. Zitronenlorbeer und Zitronenblätter werden vor allem in der thailändischen Küche benutzt. Unbehandelte Zitronenschalen werden zu Zitronenöl weiterverarbeitet.