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BORRETSCH
 

Bienen und Hummeln lieben den Nektar der Blüten. Die dekorativen blauen Blüten des Borretsch kann man gut als Salatdekoration verwenden.




 

Borretsch (Borago officinalis), vereinzelt auch Boretsch geschrieben oder als Gurkenkraut bezeichnet, ist eine Gewürz- und Heilpflanze in der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Die ursprünglich im Mittelmeerraum beheimatete Pflanze wird seit dem späten Mittelalter in Mitteleuropa kultiviert und zählt daher zu den Archäophyten.

Der im Volksmund gelegentlich für diese Pflanze verwendete Name Gurkenkraut leitet sich vom charakteristischen Gurkengeschmack der Blätter ab. Im Volksmund trägt die Pflanze auf Grund ihrer auffallend blauen Blüten auch den schönen Namen Blauhimmelstern. Andere volkstümliche Bezeichnungen sind Herzfreude, Wohlgemutsblume und Liebäuglein.

Borretsch ist eine ursprünglich im Mittelmeergebiet beheimatete Pflanze und kommt dort vor allem auf Brachflächen vor. Sie wird heute in fast ganz Europa und Nordamerika kultiviert. Aufgrund dieser gezielten Einführung zählt man sie zu den ethelochoren Pflanzen. Als Gartenflüchtling ist sie an einigen Orten verwildert.

Nach Mitteleuropa gelangte der Borretsch erst im späten Mittelalter. Er wurde zuerst in Frankreich kultiviert und gelangte von dort aus nach Deutschland. Bereits im 16. Jahrhundert wurde die Pflanze in Bauerngärten häufig angebaut.

Borretsch enthält kleine Mengen (etwa 10 mg pro Kilogramm getrocknete Pflanze) von einer Reihe von Pyrrolizidinalkaloiden (Amabilin, Intermedin, Lycopsamin, Supinin). Diese gelten als toxisch für die Leber, daher ist ein regelmäßiger Genuss von Borretsch nicht zu empfehlen. Ein gelegentlicher Verzehr gilt jedoch als unbedenklich, ebenso ein Verzehr der Blüten und Samen, da diese die erwähnten Alkaloide nicht enthalten. Borretsch enthält außerdem Schleimstoffe, Gerbstoffe, Harz, Saponin, Kaliumnitrat, Kieselsäure, Gamma-Linolensäure, ätherisches Öl. Der Vitamin-C-Gehalt der frischen Pflanze beträgt 149,3 mg pro 100 g Frischegewicht.

Die Blätter des Borretsch werden in Salaten gegessen oder in Suppen gekocht. Aus den etwa 3 mm großen, dunklen Samen kann Öl (Borretschsamenöl) gewonnen werden. Borretsch ist ein Bestandteil der Grünen Soße, einem typischen Gericht der deutschen Regionalküche, das sich besonders im Frankfurter Raum großer Beliebtheit erfreut.

Auch die blauen Blüten kann man als Salatdekoration verwenden – sie sind essbar (und enthalten deutlich weniger Alkaloide als die Blätter). Allerdings erst das Dressing auf den Salat geben und dann die Blüten, denn der Essig lässt die Farbe der Blüten in rot umschlagen. Früher stellte man aus den Blüten auch ein Konfekt her, mit dem Süßspeisen dekoriert wurden. Die Blüten wurden dazu mit Eischnee bestrichen und mit Puderzucker bestreut und anschließend getrocknet.

Zum Würzen werden nur die frischen, jungen Blätter oder die Blüten verwendet, da Borretsch beim Trocknen rasch an Aroma verliert. Es empfiehlt sich, die Blätter wegen der rauen Haare klein zu hacken.