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CHINESISCHE MEDIZIN

Ernährung nach den Fünf Elementen

Die Wirkungsweisen der Geschmacksrichtungen.

Der Schlüssel zur Klassifizierung von Nahrungsmitteln ist in der Traditionellen Chinesischen Medizin ,ebenso im Ayurveda und in der Tibetischen Heilkunde , ihr Geschmack. Im Mittelalter war im westlichen Kulturkreis auch das Wissen um die Wirkeigenschaften der Geschmäcker auf den menschlichen Organismus bekannt. Innerhalb der TCM ( Trad. Chines. Medizin ) werden die Fünf (Sieben) Geschmacksrichtungen den Elementen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser zugeordnet. Sauer und Adstringierend entsprechen demnach dem Element Holz, Bitter dem Feuer, Süß und Fade der Erde, Scharf dem Metall und Salzig dem Wasser. Dies sagt allerdings sehr wenig über ihre vielfältigen Wirkungen auf die Organe aus. Für die Anamnese ist es jedoch wichtig im Bezug auf das Verlangen oder Bevorzugen eines Geschmacks. Wenn ein Kind ständig Süßes verlangt, deutet dies auf einen Mangelzustand im Element Erde, in der Milz. Gleichzeitig gibt dies eine Warnung vor allzu vielen Süßigkeiten und Naschereien. Das Qi der Milz sollte in dem Fall langfristig durch die milde, natürliche Süße von Getreide, Gemüse und Obst tonisiert werden. Die Abneigung gegen einen bestimmtem Geschmack kann auf einen Zustand der Fülle in dem zugehörigen Element hindeuten. Dies kann manchmal als besonderer Geschmack im Mund wahrgenommen werden.

Das harmonische Zusammenspiel aller Organe wird wesentlich durch die verschiedenen Geschmäcker beeinflusst. Bereits in klassischen Texten werden diese mit Qi-regulierenden, tonisierenden und harmonisierenden Eigenschaften beschrieben. Ihre Wirkungsweisen zu verstehen, zu empfinden und in den täglichen Mahlzeiten zum Ausdruck zu bringen ist von immenser Bedeutung, ,um erwünschte therapeutische Resultate zu erzielen. Überwiegt z. B, der saure Geschmack, so daß Holz übermächtig wird, kann Erde angegriffen werden mit dem Ergebnis von Muskelproblemen. Die fünf Verbote dazu aus dem Nei Jing , einem Klassiker der TCM, heißen: "Bei Lebererkrankungen ist Scharfes verboten, bei Herzerkrankungen ist Salziges verboten. bei Milzerkrankungen ist Saures verboten, bei Nierenerkrankungen ist Süßes verboten und bei Lungenkrankheiten soll Bitteres vermieden werden."

Yin und Yang Eigenschaften der Geschmäcker

Die Geschmäcker unterscheiden sich energetisch gesehen nach ihren Bewegungs- und Energierichtungen. Ein Geschmack hat Yin-Eigenschaften, wenn seine Bewegungsrichtung nach unten und seine Energierichtung nach innen geht. Dies ist bei Sauer/Adstringierend, Bitter und Salzig in Verbindung mit Flüssigkeit der Fall. (z.B. Mineralwasser). Süß, Scharf und Salzig im trockenen Zustand besitzen Yang Eigenschaften, da ihre Bewegungsrichtung nach oben und ihre Energierichtung nach außen geht. Diese Eigenschaften lassen sich leicht nachvollziehen. Denken wir dabei z. B. an die zusammenziehende Eigenschaft einer Zitrone (sauer) oder an die verteilende Kraft einer Zwiebel oder Ingwerknolle (scharf). Durch die Zubereitung von Nahrungsmitteln, insbesondere durch die Verwendung des Feuers beim Kochen kann sich der Geschmack verändern, wobei jedoch seine Grundeigenschaften erhalten bleiben. In der Regel wird durch den sinnvollen Gebrauch des Feuers beim Kochen der Geschmack optimiert und er gewinnt an Intensität. Als Beispiel nenne ich gerne die Zwiebel, welche von Natur aus scharf ist. Roh gegessen kann sie das Feuer des Magens zu sehr anregen und zu Aufstoßen führen. Durch Dünsten oder schonendes Anbraten wird die Schärfe der Zwiebel hin zum Süßen transformiert, während sie ihre natürlichen Eigenschaften, die wärmend und verteilend sind, beibehält. Wir kennen alle die wohlschmeckende süß-wärmende Qualität einer sorgfältig geköchelten Zwiebelsuppe im Winter.

Die Anwendung der Geschmacksrichtungen

Alle Organe, insbesondere die Milz benötigen alle fünf Geschmäcker um optimal versorgt zu sein. Im Funktionskreis Milz werden die Geschmacksrichtungen erkannt. Deshalb werden der Mund, wo die Geschmackswahrnehmung stattfindet und die Lippen als seine äußere Entfaltung, dem Element Erde zugeordnet. Von der Milz aus werden die Geschmäcker an die einzelnen Speicherorgane, Leber, Herz, Lunge und Nieren, verteilt und dort als Essenz gespeichert.

Es ist optimal, wenn in einer Speise oder einer Mahlzeit alle Fünf Geschmäcker vorkommen. Sie haben folgende Eigenschaften und Wirkkräfte: Das Süße tonisiert, baut körpereigenes Qi auf und bringt es in Bewegung. Außerdem harmonisiert und entspannt es. Es ist für jeden Menschen, ganz besonders für Kinder und Jugendliche, die sich im Wachstum befinden , der wichtigste Geschmack. Das Scharfe wirkt verteilend und öffnet die Hautporen. Daher ist Scharf der wichtigste Geschmack um sich gegen Kälte zu schützen. Ein warmer Yogitee, der aus einer Gewürzmischung, die wärmt und für das leichte Öffnen der Hautporen sorgt , vertreibt eine beginnende Erkältung. Die berühmte hieße Zitrone bewirkt hier das Gegenteil. Der saure Geschmack hält die Kälte im Körperinneren fest. Scharfes fördert außerdem die Durchblutung und regt die Funktionen von Herz und Kreislauf an. Milz und Magen werden durch Scharfes erwärmt. Das Salzige trocknet aus oder befeuchtet, je nach Zustand, trocken als Salz oder in Verbindung mit Flüssigkeit. Als Glaubersalz leitet es nach unten hin aus. Es reguliert das Säure -Basen Verhältnis und in form von Meeresgemüse wird es zum Erweichen von Stagnationen und Ablagerungen benutzt. Das Saure/Adstringierende bewahrt die Körpersäfte, indem es vor übermäßigem Schwitzen schützt. Um die Essenz der Nieren zu bewahren und die Knochen zu schützen ist es der wichtigste Geschmack.

Die Geschmäcker werden in der Kräuter- und Ernährungstherapie auch als Botschafter oder Vermittler eingesetzt. Sie befördern die Heilwirkung eines Krautes oder Nahrungsmittels durch Meridiane zu Organen oder Körperteilen. Z. B. Kräuter in Essig eingelegt erreichen die Leber. Im Nei Jing ist zu lesen: " Der saure Geschmack geht zuerst in die Leber, das Bittere geht zuerst zum Herzen, das Süße reist zuerst zur Milz , das Scharfe geht zuerst zur Lunge und das Salzige geht zuerst zur Niere.


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